Projekt Infrastrukturmaßnahmen

Unter Anderem Hygiene, Sicherheit und Solartechnik

 

Hygiene und Sicherheit - ein wenig Historie

Hygiene und Sicherheit, beides unabdingbare Voraussetzungen für die Gesundheit der Menschen in unserem Wirkungskreis, gehören genauso wie etwa Nachhaltigkeit in unseren Projekten zu unseren Leitzielen.

Trotz vieler Verbesserungen in den letzten Jahren bleibt noch vieles zu tun, damit die hygienischen Verhältnisse als gut bezeichnet werden können.

Die Hochwassersituation an der PDO in Mandalay spitzt sich in der Regenzeit jedes Mal bedrohlich zu. Die Schule liegt direkt an einem Kanal, der keinen Abfluss mehr hat. Deshalb haben wir schon vor Jahren nahezu das gesamte Schulgelände um 50cm mit Schotter und Sand angehoben.

In den Schulgebäuden fanden wir miserable hygienische Bedingungen vor, Toiletten eingeschlossen. Sanierungsmaßnahmen, durchgeführt mit  Martin Weiskopf, einem Meister für Installation und Haustechnik, haben die Situation verbessert (ab2008). Er begann systematisch die sanitären Anlagen zu erneuern. Dazu hat er  junge Leute aus der Schule für diese Arbeit ausgebildet, so dass dieses Team auf Dauer selbst reparieren kann. Der Einsatz war ein voller Erfolg.
Ab Januar 2010 führte Karl Bruch diese Arbeit  weiter. Die Gruppe der von Martin ausgebildeten jungen Leute wurde organisatorisch zum technischen Dienst zusammengefasst. Ihre Aufgabe ist es, sich um Wasser-Installation, der Erhaltung und Elektro-Installation zu kümmern.

Der technische Dienst bekam eine eigene Werkstatt, da seine Aufgaben sich ausweiteten und immer mehr Material und Werkzeug zu speichern war.
In einem vierwöchigen Kursus wird der PDOTS - dies ist in der Zwischenzeit der offizielle Namen und steht für Phaung Daw Oo Technical Service - in den Grundlagen der Solartechnik ausgebildet (2012). Karl Bruch war für 7 Wochen in der PDO, um Ausbildung und turnusmäßige Wartungsarbeiten zu organisieren.

Aber auch seitens der PDO wurden Initiativen ergriffen, die Sauberkeit zu erhöhen: z.B. Müllbehälter für die verschiedenen Müllsorten, bahnbrechend für Myanmar ohne jegliche Mülltrennung. Die Lehrer werden durch Vorträge geschult und eingewiesen und sollen ihr Wissen an die Kinder weitergeben.
 
Ein Müll-Lastwagen (teilfinanziert vom Förderverein) wurde angeschafft. Dieser kann nun, unabhängig von der städtischen Müllentsorgung, täglich den Müll zur zentralen Deponie abtransportieren.
 
Lothar Kunze, Vereinsmitglied und immer wieder im Einsatz an der PDO, kümmert sich um Brandschutz und Beschilderung.
Wolfram Boden als Wasserfachmann war für  4 Wochen an der PDO tätig (2912) . Er hat die allgemeine Situation der Wasserversorgung analysiert und Vorschläge erarbeitet, wie diese zu verbessern wäre, z.B. durch Einbeziehung der öffentlichen Wasserversorgung. Diese Maßnahme wird vom Senior Experten Service (SES),  einer Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit, gefördert.

Positive Zwischenbilanz. Durch alle Initiativen hat sich vieles zum Besseren gewendet. Dass wir uns aber beruhigt zurück lehnen könnten, dazu ist es viel zu früh. Solange man nicht gefahrlos aus jedem Wasserhahn trinken kann und noch Müll in den Abwasserkanälen liegt, bleibt noch eine Menge zu tun. Hygiene- und Sicherheitsstandards Schritt um Schritt höher zu setzen, sind unsere Langzeitziele.

Experten, die wir gerne einsetzen, werden noch eine lange Zeit gebraucht werden.
  

Aus neuerer Zeit: Solartechnik Ausbildung, Mandalay, Sonnenstadt
Golden Mandalay, so heißt die Stadt der goldenen Pagoden wegen. Es könnte aber genauso so das Licht, die Sonne sein, die monatelang, ohne dass eine einzige Wolke sich den Strahlen in den Weg stellte, scheint. Sonne satt oder im Fachausdruck: Die jährlichen globalen Einstrahlung ist mehr als doppelt so hoch wie in Deutschland.
Im Vergleich: Deutschland 900 kwh/m2/Jahr Mandalay: 2150 kwh/m2/Jahr.

Verständlich: Mandalay liegt auf dem 21. Breitengrad und damit auf der geographischen Breite der Sahara. Einzig während der Monsun-Zeit wird die Einstrahlung durch Wolken behindert. Die hohe, am oberen Ende der weltweiten Skala gelegene Sonneneinstrahlung, verlangt geradezu nach Nutzung dieser kostenlosen, dauerhaften, im Überfluss vorhandenen Energie.

Der Technische Dienst  kümmert sich um einige kleine Solarinstallationen oder richtet diese auch selbstständig bei Bedarf ein. Jedoch der größte Teil der Arbeitszeit des PDOTS geht in die Elektroinstallation innerhalb der PDO. Aber auch außerhalb in anderen Klöstern, wo Kompetenz gebraucht wird, arbeitet die Gruppe.  Von der ursprünglichen Gruppe sind nur noch 2 in der PDO. Alle anderen haben eine Arbeit gefunden. Aber für Nachwuchs ist gesorgt. Nach wie vor besteht die Gruppe aus 8-10 jungen Leuten, die nun als jüngste Fortbildung einen Kursus in der Wartung und Installation von Klimageräten absolvieren.

IT-Ausrüstung und Computer

Von Anfang an - seit rund 20 Jahren also - spielte die Ausrüstung mit Computern für den schulischen Unterricht eine große Rolle. Wie Recht der Verein damit hatte, schon frühzeitig auf dieses Werkzeug der Wissensvermittlung zu setzen, zeigt sich in der rasanten Entwicklung der Informationstechnologie in Myanmar. Immer wieder wurden zumeist gebrauchte, noch gut erhaltene Maschinen zur PDO gesendet. Kleinere Kontingente wurden oft von den Pateneltern, dem Verein gespendet. Neue Geräte wurden vor Ort gekauft. Dann gab es auch die "dicken Brocken". Die Firma KohlPharma spendete 2014 über 60 Laptops und Desktop-Computer ( Dell ). 2019 kamen wieder über 60 Laptops aus der Schweiz. Thomas Stöcklin stellte nach einer Systemumstellung die ersetzten Computer ( Lenovo ) und Touchpads zur Verfügung. Und 2021 kam eine umfangreiche Sendung von IT-Komponenten hinzu. Ebenfalls von Thomas Stöcklin organisiert. So dass man heute mir Fug und Recht sagen kann, dass die PDO in der Zwischenzeit eine Ausstattung mit Lern-Computern besitzt, die den Vergleich mit manchen deutschen Schulen nicht zu scheuen braucht.

Solarinstalltion auf dem Dach des Australien Buildings (2023)

Das Australien Building ist eines der großen Schulgebäude auf dem Geländer der PDO. Zu Anfang des Jahres 2023 wurde eine neue Solaranlage  installiert, um einen neuen Lehrsaal für die PIU (Phaung Daw Oo International University) mit Energie zu versorgen. Acht Solarpanels mit den üblichen Zusatzgeräten wie Sicherungen, Inverter, Batteriesatz wurden installiert. Die Solarpanels sind auf einer soliden Aufständerung auf dem Dach des Gebäudes aufgebaut und alle anderen Teile in der Nähe des neuen Hörsaals.
Dieser Hörsaal soll künftig die Ausbildungsstätte für das IT-Diplom sein, das im Rahmen der Universitätsausbildung erworben werden kann.

Der Förderverein hat den Bau dieser Anlage (5 kW) finanziell unterstützt und ist an der Fernwartung dieser Anlage beteiligt. Standardmäßig werden heute – auch in Myanmar – alle Solaranlagen mit einem Facility-Monitoring – eine Fernüberwachung der Anlage – ausgestattet.
So können wir auch sehen, wenn es Probleme gibt, beispielsweise wenn während der Trockenperiode die Solarpanels verstaubt sind und somit weniger elektrische Energie liefern.

Wie soll es weitergehen ?

Über das "wie" haben wir durchaus präzise Vorstellungen, jedoch das "wann" ist absolut nicht zu beantworten. Eine Menge an IT-Komponenten wartet nun, nachdem der Transport zu einem glücklichen Ende kam, auf die Installation und somit auf eine deutliche Verbesserung der IT-Landschaft innerhalb der PDO. Eine sichere Wasserversorgung und fachgerechte Entsorgung der Abwässer ( waiste water ) bleiben als eine andauernde Herausforderung bestehen. Abt U Nayaka beklagt die hohen Elektro-Energiekosten der PDO, die sich immerhin auf mehr als 3000 US-Dollar pro Monat belaufen. Die Großverbraucher sind die vielen Klimageräte, die Küchen und vor allem die Schreinerei mit ihren Maschinen. Denn Verbrauch vor Ort einzudämmen ist schwierig, aber auf längere Perspektive kann man Abhilfe schaffen, sobald Myanmar über ein Einspeisungs-Gesetz für solare Energie verfügt. Der Preis für Solarpanels ist in den letzten Jahren stark gesunken. So rückt also der Betrieb einer eigenen Solarfarm in greifbare Nähe. Man braucht nur noch die Panels und die Einspeiseconverter zu kaufen. Landflächen sind genügend vorhanden. So könnten die Beträge für die gelieferte Solarenergie die Kosten in der PDO merklich senken.


Infrastrukturmaßnahmen gehören zu unseren Projekten. Experten, die wir gerne einsetzen, werden noch eine lange Zeit gebraucht werden.

Das Projekt wird permanent ausgeführt und verbessert

Martin Weiskopf, Riegelsberg
Karl Bruch, Saarbrücken
Lothar Kunze, München


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