Kurze Vorbemerkung: Unser Autorinnen-Team – das sind Nann Kyi, Cht Su Win, Saskia Bülow und Brigitte Falkenstein – haben ein neues Format für den folgenden Beitrag gefunden: Das Format einer Bildreportage. Es gibt also sehr viel visuelle Informationen, die wir so anbieten, dass die LeserInnen durch einen Klick auf das jeweilige Bild das volle Bild in einem neuen „Link“ angeboten bekommen. Manchmal sind das auch kleine Fotogalerien. Sie können also immer ganz leicht zu dem Text und den Bildern zurückkehren.
Unsere beide Studentinnen Nann Kyi und Cht Su Win wohnen in unserem Mädchenwohnheim in Mandalay. Sie schlafen und leben in einem Gemeinschaftsraum mit derzeit insgesamt fünf Studentinnen. Einige der jungen Frauen haben bereits ein Bett, einige schlafen auf dem Boden. Wenn das Wohnheim voll belegt ist, dann sind in einem Zimmer bis zu 12 Studentinnen untergebracht. Das bedeutet dann auch, dass man sein Bett immer mit einer Zimmernachbarin teilen muss. Ein großer Traum der jungen Frauen ist, dass jede ihr eigenes Bett bekommt. Nann Kyi hat einen Teddybär, der im Moment immer mit im Bett schlafen kann. Sobald das Wohnheim aber wieder voll besetzt ist, muss der Teddybär wieder für eine Bettnachbarin weichen.
Der Tag der jungen Frauen beginnt früh morgens um 6.30 Uhr. Noch etwas verschlafen beginnen sie mit der Zubereitung des Frühstücks. Meist gibt es Curry mit Zwiebeln, Chili, Senf-, Roselle-Blättern und einem Kraut, das Kite Lan heißt. An besonderen Tagen gibt es auch mal andere Leckereien wie ein süßer klebriger Snack, da wird dann zum Beispiel Klebereisknödel mit Pflaumenzucker zubereitet. Hört sich sehr lecker an. Meistens wird zum Kochen die Küche auf dem Dach des Wohnheims genutzt.
In Myanmar gibt es zu jeder Mahlzeit Reis. Das ist das wichtigste Grundnahrungsmittel in Myanmar neben ganz viel Gemüse. Im Foto sind die vielen Reiskocher zu sehen die ständig im Einsatz sind.
Im Moment ist häufig Stromausfall in Mandalay. Das führt dazu, dass statt in der Küche auch mal im Büro gekocht wird. Not macht bekanntlich erfinderisch. Im Büro steht ein kleines Notstromaggregat zur Verfügung, das man dann mal schnell nutzen kann um sich eine warme Mahlzeit zuzubereiten. Das Kochen und gemeinsame Frühstücken dauert etwa eine Stunde. Um 9 Uhr geht es dann los zum Studium oder zur Arbeit. Nann Kyi arbeitet in der Bibliothek und hilft da den Schülerinnen und Schülern beim Finden von passenden Büchern für ihre Altersklasse. Sie sorgt natürlich auch für Ordnung und schaut, dass die Bücher wieder an den richtigen Platz zurückkommen.
Die Bibliothek ist aber auch ein Ort zum gemeinsamen Lernen und Austauschen. Schülerinnen und Schüler treffen sich hier um Hausaufgaben zu machen. Auch die Mönche nutzen die Bibliothek für einen Austausch und das gemeinsame Lernen. Nach der Arbeit und dem Studium kommen die Studentinnen dann wieder ins Wohnheim zurück. Kochen sich noch was Leckeres zum Abendessen und machen so langsam Feierabend. Lieben Dank an Nann Kyi für die Bilder und fürs Teilen der Geschichte.
Brigitte Falkenstein und Saskia Bülow Februar 2022