Abschlussbericht von Carmen Eggers

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Ich habe zweieinhalb Monate, von Oktober bis Dezember 2014, in der PDO als Lehrerin gearbeitet und habe die Zeit sehr genossen.
Von Anfang an wurde ich von den Schülern, den Lehrern und allen anderen sehr gut aufgenommen und habe mich sofort wohl gefühlt. Die Schule ist mir von Anfang an mit großer Dankbarkeit und Respekt begegnet.
Da ich das Glück hatte, im Mädchenwohnheim zu wohnen, habe ich die Mädchen und ihren Alltag erlebt und viel über die Menschen und ihre Kultur gelernt. Das habe ich als großen Vorteil empfunden. Ich wurde von Anfang an in den Alltag integriert und es sind tolle Freundschaften entstanden.
Ich habe täglich vier Stunden unterrichtet, davon drei in den NTTC Klassen und eine in der FT Klasse. Damit war ich gut beschäftigt, da ich mich aufgrund der unterschiedlichen Niveaus in den Klassen entschlossen habe,  unterschiedliche Dinge zu unterrichten, und das viel Zeit an Vorbereitung erforderte.
Innerhalb der Klassen gab es große Unterschiede im Niveau der Schüler. Ich habe mich mit diesem Problem viel beschäftigt und immer versucht, alle Schüler in meinen Unterricht mit einzubeziehen. Dies gestaltete sich oft schwierig, da viele Schüler sehr schüchtern waren. Ich glaube jedoch, dass es sehr wichtig ist, auch die schwächeren Schüler zu fördern, da sie sonst immer weiter zurück fallen werden. Die unterschiedlichen Niveaus habe ich genutzt, indem ich die Gruppen neu gemischt habe, sodass stärkere Schüler eine Unterstützung für die schwächeren der Klasse sein konnten.
An der Vorbereitung hatte ich  genauso viel Freude wie am Unterrichten, wobei ich jedoch einige Zeit brauchte, um herauszufinden was die Schüler schon beherrschen. Ich sah es als eine Herausforderung, jedoch könnte man möglicherweise ankommenden Volunteers ein wenig mehr Informationen geben.
Auch andere Volunteers hatten des Öfteren Startschwierigkeiten, da sie nach ihrer Ankunft Klassen zugeteilt bekamen und ohne Einführung oder Vorstellung sofort anfangen sollten zu unterrichten.
Ein kleiner Vorteil verschafft den zukünftigen Volunteers aber sicher das Teaching Record, das Experten-Lehrer des Fördervereins Myanmar eingeführt haben. In diesem sollte ich festhalten, was ich den Schülern alles beigebracht habe, um es so den Volunteers nach mir einfacher zu machen. Meiner Meinung nach eine sehr gute Idee,  da sonst natürlich jeder neue Volunteer genau wie ich erst einmal das Niveau der Schüler erkunden muss.
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Auch mit den Assistant Teachers habe ich mich gut verstanden und vor allem in den jüngeren Klassen waren sie mir eine große Hilfe, da die Schüler sehr aktiv waren.
Teilweise habe ich sie jedoch auch ein wenig überfordert erlebt, wenn es darum ging, Kindern ihre Grenzen aufzuzeigen. Sie haben mir oft erklärt, dass sie selbst nicht wissen, wie sie vorgehen sollen. Das kommt aber sicher auch durch die Art der Menschen und den buddhistischen Glauben.
Mit den Materialien bin ich sehr gut zurechtgekommen und auch die Bücherei empfinde ich als großes Glück für die Kinder und Lehrer. Eine tolle Möglichkeit, um ihr Englisch zu verbessern. Ich habe mich immer wieder gefreut zu sehen, wie selbst die Kleinsten sich ganz von sich aus in die Bücherei setzten, um sich Bücher anzuschauen und zu lesen.
Auch die Lehrer nutzen das Angebot der Bücherei in ihrem Unterricht.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass die PDO eine bedeutende Rolle in der Entwicklung des Bildungssystems im Lande spielt. Es gab kaum einen Ort in Myanmar wo die Menschen die Schule nicht kannten, was jedoch auch zeigt, was für eine Seltenheit sie ist. Es gibt noch sehr viel zu tun in diesem Land, aber ich empfinde das Projekt als ein wunderbarer Schritt in die richtige Richtung. Ich hoffe, ich konnte mit meiner Arbeit einen kleinen Beitrag für eine bessere Zukunft der Kinder leisten.
Myanmar ist ein Land in Aufbruchstimmung und ich habe gemerkt, dass vor allem die jungen Leute, die ich kennenlernen durfte, sich durchaus bewusst sind, dass sich in ihrem Land etwas verändern muss. Diese Generation lässt auf eine bessere Zukunft hoffen.

Zuletzt möchte ich mich ganz herzlich bedanken, dass ich durch den Förderverein die Chance bekam, all diese unvergesslichen Erfahrungen zu machen.

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Ehrenamtliche, Verein