Die diesmal fünfwöchige Projektzeit neigt sich dem Ende zu. 500 Kinder sind nun untersucht – eine Zahl, die nur dank tatkräftiger Hilfe der Lehrer und Lehrerinnen erreicht werden konnte. Die beiden ersten Projektziele – Augentests an allen 5 – 8-jährigen Kindern und die Schulung der Lehrer, ließen sich fast mühelos verwirklichen, da das Augenprojekt in allen Schulen willkommen war und wir immer wieder gut unterstützt wurden.
Weitaus schwieriger war es, das dritte Projektziel zu verwirklichen: die Nachhaltigkeit nicht nur über die Fortführung der Augenuntersuchungen durch die Lehrer zu sichern, sondern auch Augenarzt und Optiker zu gewinnen, die unseren präventiven Ansatz teilen und den Kindern mit Augenproblemen eine angemessene Therapie ermöglichen. Durch die Kooperation mit dem Kinderaugenarzt Dr. Tin Mg Thant vom MEENT Hospital haben wir hier eine sehr gute Lösung gefunden.
Zum Abschluss des Projektes trafen sich alle Lehrer, Lehrerinnen und Krankenschwestern der PDO und der benachbarten Klosterschulen, die während der Projektzeit ausgebildet wurden, um den weiteren formalen Weg vom Augentest bis zur Brille kennenzulernen, die Box mit dem Untersuchungsmaterial zu erhalten und um ein gemeinsames Netzwerk zu bilden.
Win Aung, Leiter des Förderverein-Büros, eröffnete die Veranstaltung mit 28 Teilnehmern aus insgesamt sieben Klosterschulen. Im Anschluss gab Thomas Kosinski einige grundsätzliche Informationen über das menschliche Auge und mögliche Sehfehler.
Wichtiger Programmpunkt war die Vorstellung der Prozesskette „von der Untersuchung bis zur Brille“, die ausführlich vorgestellt und besprochen wurde. Hier haben die beiden Projektassistentinnen Moet Moet Hlaing und Ei Mon Kyaw vom PDO-Office eine wichtige Aufgabe übernommen. Sie werden die künftigen Augenuntersuchungen, die im Juni mit Beginn des nächsten Schuljahrs starten, engmaschig begleiten und auch die Besuche im MEENT-Hospital und die Brillenausgabe, Medikamentenausgabe und ggf. Operationstermine mit den einzelnen Schulen koordinieren. Die anfallenden Kosten werden sämtlich vom Augenprojekt getragen, vom „German Eyesight Project (GEP)“ – so der neue offizielle Projektname – und gemeinsam mit dem Förderverein und der PDO verwaltet.
Im zweiten Teil der Konferenz stand eine Gruppenarbeit auf dem Programm, bei der die Lehrer der verschiedenen Schulen gemeinsam Fragen zu den Augentests diskutierten und beantworteten. Befürchtungen einer mangelnden Diskussion wurden ins Gegenteil verkehrt: die lebhaften Gespräche bildeten für alle eine gute Möglichkeit, sich gegenseitig kennenzulernen und auszutauschen. Nachdem die einzelnen Gruppen ihre Ergebnisse vorgetragen hatten, erhielt jede Schule dann die „Untersuchungsbox“ u. a. mit Symboltafel und Symbolbuch für den LEA-Augentest sowie ein ausführliches Manual.
Zum Abschluss versammelten sich alle zum obligatorischen Gruppenbild – und dann hieß es, Abschied zu nehmen: vom Projekt vor Ort, von den freundlichen und hilfsbereiten Lehrern und Lehrerinnen und letztlich auch von unseren beiden tollen Projektassistentinnen, die unsere Arbeit bis zu unserem nächsten Besuch in Mandalay hoffentlich erfolgreich fortführen werden.
2.2.2020 Thomas Kosinski ( Alle Fotorechte Thomas Kosinski und Förderverein Myanmar e.V. )
Siehe auch ein aktueller Artikel aus dem „Hamburger Abendblatt“.